
Wiesenarchiv
ab dem zweiten Jahr
2023
Interessante Beobachtungen im Winter
Als die ersten Fröste im Herbst ankamen, änderte sich auch auf der Blumenwiese einiges. So erfroren die Cosmeen und die restlichen Pflanzen zogen sich sichtlich zurück.

Eine
Wiesen-Flockenblume blühte zum Teil schon, weil sie schon beim
Einpflanzen Knospen hatte, sie bildete nach dem Anwurzeln zur großen
Überraschung noch mal einen großen vielblütigen Trieb aus, doch dieser
blieb dann bei den kühlen Temperaturen stocken, man erkannte zwar beim
neuen Trieb schon die ersten lila Spitzen, aber seit dem Frost rührt
sich nichts mehr wie am Bild auf der rechten Seite zu sehen ist. Wahrscheinlich wird der Trieb absterben, so kam es dann auch. Sie hatte
sich doch so bemüht, doch es kam 2022 nicht mehr zur prächtigen
Entfaltung ihrer Blüten. Sie muss auf den Frühling warten, im Mai blüht sie.
Auch
die Weißen Steinklee, die teilweise schon einen Meter groß waren,
werden als einjährige bis einjährig überwinternde Pflanze erst im
zweiten Jahr blühen. Alles Oberirdische starb bei ihnen ab, sie treiben
aber von unten neu durch.
Aussicht auf Frühling
Die
erste blühende Pflanzenart ist Stängelumfassendes Hellerkraut. Schon Mitte Februar blühen sie mit einer Höhe von nicht
mal 5 cm. Die zweite blühende Pflanzenart ist die frisch gepflanzte Frühlings-Schlüsselblume.
Zweite Bepflanzung im März & April
- Nordisches Labkraut
- Mittlerer Wegerich
- Wiesen-Salbei
- Wilde Möhre
- Kleine Brunelle
Neuaustrieb
Ende März konnten die Pflanzen schon um einiges wachsen. Nicht wintergrüne Pflanzen wie der Quirl-Salbei kommen mit ganz frischen Blättern aus der Erde.

Spätsommeransaat
Ende August wurde das Wildblumensaatgut ausgesät. Dafür wurde dieses letztes Jahr gesammelt und dieses Frühjahr wegen der anfänglichen Trockenheit, den Unkrautkeimungen und dem bereits üppigen Wuchs nicht durchgeführt. Letzten Endes überlebten bis zum Hochsommer hauptsächlich die schon gepflanzten und ausgesäten Pflanzen und der Unkrautdruck war bis auf wenige Ausnahmen sehr gering.
HINWEIS: Nach einer weiteren Bepflanzung im März konnte man beim genauen Hinsehen viele keimende Pflanzen leicht unterhalb der Bodenoberfläche sehen. Um den Unkrautdruck niedrig und möglichst viele Pflanzen, die ausgesät werden, auswachsen können, wird die Aussaat voraussichtlich erst im Herbst stattfinden.
Mischung aus folgenden autochthonen (ausgenommen Quirl-Salbei) Pflanzenarten:

- Wiesen-Salbei
- Karthäusernelke
- Taubenkropf-Leimkraut
- Zittergras
- Echte Betonie
- Hasen-Klee
- (Graue) Kratzdistel
- Gelbe Skabiose
- Habichtskraut (Hieracium pilosella agg.)
- Kleiner Klappertopf
- Quirl-Salbei
Schnitt Mitte Juni
Die überwüchsigen Onobrychis viciifolia und Anthyllis vulneraria legten sich um und behinderten andere Pflanzen am Wachsen. Nachdem der größte Teil von O. viciifolia abgeblüht war, wurden sie zurückgeschnitten. Die A. vulneraria folgen in Kürze. Das ist notwendig, damit u.a. in den nächsten Monaten auf der Fläche wieder mehr blüht.
Großes Blütenangebot
Mitte Mai begann das große Blühen mit den überwüchsigen Onobrychis viciifolia. Es folgten einzelne Pflanzen mit eingeschränkter Fernwirkung von Knautia arvensis, Salvia pratensis, Salvia verticillata, Arenaria serpyllifolia, Plantago media, Verbascum phoeniceum. Zusätzlich bereichern Lotus corniculatus, Anthyllis vulneraria, Echium vulgare, Medicago sativa, Allium moly, Tragopogon orientalis und seit 9.6. auch Centaurea jacea die Fläche.
Margeriten wurden zum Schutz der genetischen Vielfalt
entfernt.
Eine Aussaat von Onobrychis viciifolia ist weitgehend verhindert worden.
Schon wieder abgeblüht
Blüte von Dianthus armeria, Dianthus knappii, Ononis spinosa,
Trifolium arvense, Betonica officinalis und Salvia nemorosa.
Im August blühen v.a. Petrorhagia saxifraga, Cirsium vulgare, Melilotus albus und Verbena officinalis
Galium boreale und Silene vulgaris werden erst nächstes Jahr blühen.
Keine Blüte mehr
Nachdem die ersten heißen Tage des Sommers begonnen haben, hat es bis Ende Juli kaum mehr geregnet. Dementsprechend sind viele Pflanzen weniger blühfreudig und trotz dass die meisten schon über ein Jahr dort Wurzeln schlagen können, kämpfen sie um ihr Leben und um jedes Tröpfchen Wasser. Einerseits muss eine Pflanze für ihre Leitbahnen Wasser aufnehmen, andererseits braucht sie aber auch Luft. Offene Stomata bedeuten aber auch Wasserverlust. Wenn es dann zu trocken wird, kommt es dementsprechend
zum Absterben von Blätterspitzen, Blättern, Blüten und im schlimmsten Falle von längerfristigen Speicherorganen. Zum Glück bilden Pflanzen meist mehr als nur einen Wachstumskegel aus und können so wieder frisch austreiben, sonst würde ja jede gemähte Wiese nach der Mahd absterben. (Mein Gedankengang ist wieder mal außer Acht zu lassen.)
Nun ein paar Beispiele: Der Hasen-Klee als einjährige bis winterannuelle Pflanze wird sowieso dieses Jahr nur als Samen überleben. Digitalis armeria vertrocknet auch schon. Aber den Betonica officinalis, die mehrjährig sind, sind in der Hauptblüte komplett der Hahn zugedreht worden. Der eigentlich mehrjährige Wundklee hat beim und nach dem Rückschnitt kein einziges grünes Blatt mehr aus der Basis herausgeschoben, die Horste sind einfach braun, er war aber auch nicht gebietsheimisch. Das lässt große Flächen offen stehen.
Was das jetzt bedeutet: Ich werde Vertrocknetes erst mal zurückschneiden, klingt nicht naturnah, aber die Fläche war dieses Jahr doch sehr wüchsig und es soll ja noch Platz zum Wachsen sein, es ist ja schließlich erst Hochsommer- oder sollte ich doch schon "schon" sagen? Das zeitliche Einschätzen, wie lange etwas zum Wachsen braucht und wann in der Vegetationsperiode dieses und jenes geschieht, natürlich vieles mit fließenden Übergängen, das ist etwas, was ich mir noch aneignen muss. Das braucht sicher mehr als nur ein Jahr genaues Hinsehen.
Entweder sind die Pflanzen schon verblüht, sind vertrocknet oder ihre Blühfreudigkeit leidet massiv unter der Hitze und Trockenheit. Gott sei Dank gibt es Pflanzen wie Cirsium vulgaris, denn sie hat erst ihre ersten Blüten offen und es werden noch viele weitere kommen. Trotzdem hat das Wildblumenbeet nun ein Loch in der Blühamplitude, obwohl oder gerade auch deshalb, weil keine ganzflächige Mahd vorgenommen worden ist. So sind die Wiesen-Flockenblumen bereits stark verblüht und samen sich aus und man sieht sie schon von unten neu durchtreiben, doch wenn sie nicht geschnitten werden, ist eine zweite Blüte wahrscheinlich nicht möglich oder zumindest sehr vermindert. Letztens habe ich eine offene Waldfläche gesehen, wo eine "Blühweide" von der Aktion Wildblumen in Steiermark angelegt worden ist. Trotz des sehr üppigen Wuchses, sodass das meiste schon umgefallen ist, waren viele Blüten offen. Natürlich sind dort andere Pflanzenarten mit anderer Genvielfalt vorhanden wie Malve und Königskerze, die vor allem im Hochsommer blühen.
2024
Veränderungen im Februar
Anfang Februar wurde wegen Grabarbeiten ein Teil der Blumenwiese aufgegraben, die wichtigsten Pflanzen mussten umgesetzt werden. Die Bauarbeiten sind noch im Gange.
Ende Februar wurden in die Blumenwiese zwei abgeblühte Kleinblütige Königskerzen gesteckt, die im Garten umgeflogen sind.
Bepflanzung im März
Nachdem Anfang März ein grober Rückschnitt erfolgt war, wurden Ende März 13 Pflanzen der Art Ross-Lauch eingepflanzt. Da die Pflanzen auch ganz ohne Wasser im Winter auskamen und auch schon ausgetrocknet und immer wieder ausgetrieben sind, werden sie den Einzug in die Blumenwiese sicherlich überstehen.

Pflege ab Mai
Heuer wurden die Wiesen-Esparsetten nach der Hauptblüte schon am 21. Mai zurückgeschnitten, damit sich die sonstigen Pflanzen besser entwickeln können. Wieder einmal waren sie so überwüchsig.
Anfang August wurden die Reste der Saatgutreinigung der Echten Betonie aus 2023 sowie des Steppen- und des Wiesen-Salbeis ausgestreut. Kurz später wurden großwüchsige Pflanzen wie Schafgarbe, Wiesen-Flockenblume und Wiesen-Esparsette geschnitten, sodass sich die Schafgarbe nicht zu sehr aussät, die Wiesen-Esparsetten genauso, während die Flockenblumen schon gut augesamt haben.
Im Herbst wurde aufgrund eines Rohrbruches ein neues Rohr verlegt, sodass ein kleiner Teil der Fläche abgegraben werden musste und nun nach der Zuschüttung wird dort eine Neubepflanzung und Einsaat erfolgen.
Weitere Informationen zur Blumenwiese findest Du auch auf folgenden Seiten:
